22. Radausfahrt – Freitag 17. bis Sonntag 19. Juni 2016 Die wieder mal etwas andere Radausfahrt! Wettervorhersage für den 17.06.2016 für das Allgäu: [ … ] Derzeit bestimmt ein Trog über Westeuropa unser Wetter. An seiner Vorderseite zieht im Bodenniveau ein zunächst flaches Tief über Bayern, hinweg ins Baltikum. Dabei ist im Alpenraum, dann in den östlichen Mittelgebirgen [ … ] mit ergiebigem Dauerregen zu rechnen. (Quelle: Deutscher Wetterdienst). Diese Wetterlage sorgte dafür, daß bei der Durchführung der Radausfahrt immer wieder der Plan B herabgezogen werden musste.
Aufgrund des starken Regens (siehe Grafik) musste bereits der Start der Tour verlegt werden. Statt in Leutkirch startete die Tour bei Sonnenschein! erst in Wangen im Allgäu, nachdem sich die Regenwolken endlich verzogen hatten. Durch welliges Wiesen- und Waldland radelten wir durch das idyllische Allgäu mit ständigem Blick auf die Alpen in Richtung Bodensee. Auf dem Radweg zwischen Lindau und Bregenz konnten wir hautnah miterleben, das der Bodensee innerhalb einer Woche Um knapp 1 m gestiegen ist. Die Wellen schlugen über die Kaimauern bis auf den Radweg. Nach Bregenz bekamen wir das nächste leidenschaftliche Highlight zu sehen. Das Rheindelta am östlichen Bodensee ist eine beeindruckende Landschaft. Zwischen dem Alten Rhein an der Staatsgrenze Österreich/Schweiz und der Dornbirner Ach sind rund 2000 ha Flachwasser, Schilfröhrichte, Feuchtwiesen und Auwälder geschützt. Das
Feuchtgebiet ist ein bedeutendes Brut- und Rastgebiet für Vögel – bis heute wurden hier über 330 Vogelarten beobachtet. Auch die Pflanzen- und Kleintierwelt beeindruckt mit einer Vielzahl seltener Arten, wovon manche europaweit bedroht sind. Weite Teile dieser wunderbaren Landschaft standen unter Wasser, waren gesperrt oder nur schwer passierbar. Am folgenden Tag stand eine Besonderheit auf dem Plan. Fahrt nach Bregenz zur Pfänderbahn, Auffahrt mit der Gondel und anschließendem Genussradeln über den Pfänderrücken mit herrlicher Aussicht auf die österreichischen und schweizer Alpen. Die Route führte über Leutenhofen durch das reizvolle Hinterland des Bodensees bis zum Schleinsee. Im Hofgut Schleinsee legten wir eine Mittagsrast ein. Über Apflau ging es entlang der Argen zurück an den Bodensee. Bei der berühmten Hängebrücke über die Argen stießen wir wieder auf den Bodenseeradweg. In der Literatur wird die beeindruckende Brücke auch als „Argenbrücke Langenargen“ bezeichnet. Sie ist eine unter dem württembergischen König Wilhelm II. zwischen 1896 und 1897 errichtete Straßenbrücke, die die Argen zwischen Kressbronn und Langenargen am Bodensee überspannt. Nach einer kurzen Pause in Nonnenhorn ging der Weg über Wasserburg, Lindau und Bregenz zurück zum Hotel in Höchst. Diese Tagesetappe war mit 102 km und recht welligem Gebiet mit einigen bissigen Steigungen anspruchsvoll. Der darauf folgende Sonntag stand unter dem Motto „Bei schönem Wetter kann jeder Radfahren“. Bereits in der Nacht begann es ausgiebig und stark zu regnen. Bei der Abfahrt war die oberste Priorität Regenkleidung und Schutz gegen die Feuchtigkeit. Die geplante Route sollte durch das Rheindelta, entlang dem Schweizer Bodenseeufer über Rorschach, Arben, Romanshorn und Konstanz führen. Das Doppelpack Regen von oben und Spritzwasser von unten sorgten dafür, das mal wieder der Plan B veranzogen werden musste. Durch die Überschwemmungen im Rheindelta war der Radweg teilweise bis zum Tretlager der Fahrräder überschwemmt. Aus diesem Grund wurde die Tour in Romanshorn beendet. Mit der Fähre ging es über den Bodensee nach Friedrichshafen wo nach einem Mittagessen die Gruppe vom Bus abgeholt wurde.
Fahrstrecken: 205 km bei 959 hm
Pannenstatistik: 1 verbogener Schalthebel
1 abgerissener Kettenschutz
1 Plattfuß
1 abgerissene Schuhsole
1 fehlende Speiche
3 Stürze mit diesmal (leider) nicht nur kleineren Verletzungen. Gute Besserung den drei betroffenen.