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2011 Von München durch Oberbayern nach Bad Tölz und zurück

Im Juli 2011 ging es mal wieder auf Tour mit den Sportkameraden vom Ausgleichssport.
Dieses Jahr stand folgende Strecke auf dem Programm:

Ab München durch Oberbayern bis Bad Tölz – Tegernseeumrundung – Isartalradweg zurück nach München

Termin und Teilnehmer:

Gefahren am 01. bis 03.Juli 2011

21 Radler vom Ausgleichssport TSV Berkheim + 1 Begleitfahrzeug

Wetter: Freitag zwischenzeitlich total nass, Samstag und Sonntag durchwachsen

Gesamtlänge:

Drei Etappen mit einer Gesamtlänge von ca. 200 km

Start und Ziel:

Busfahrt nach München, Abfahrt in Gauting

Rückfahrt mit Bus und Radanhänger wieder ab München-City

Schwierigkeitsgrad:

Die Streckenführung erfolgte hauptsächlich auf Radwegen und auf einigen wenig befahrenen Nebenstrassen. Am Tegernsee teilweise welliges Gelände mit zwischenzeitlichen heftigen Anstiegen

Übernachtung:

Bad Tölz – Tölzer Hof

Tourbericht:

Bilderbuchdörfer mit Zwiebeltürmen, Königsschlösser und uralte Klöster. Alpengipfel, Almen und Seen – Oberbayern hat 1.000 Gesichter. Wer die Vielfalt entdecken möchte, sollte sich aufs Rad schwingen und einfach losfahren. Zwischen Berchtesgaden und Garmisch-Partenkirchen, zwischen Alpenkette und Donau findet jeder sein ideales Radrevier.
Die Ausgleichssportler des TSV Berkheim sind dieser Aufforderung gefolgt und sind im König-Ludwig Jahr drei Tage durch diese herrliche Landschaft geradelt. In diesem Jahr gab es eine Premiere. Wir sind nicht vom Claus-Hof abgefahren sondern haben uns mit dem Bus nach München chauffieren lassen. Start der Tour war in Gauting, südlich von München. Von dort ging es durch das Würmtal (auch Bayern hat eine Würm!) in Richtung Starnberg.
Günne unser Organisator und Guide hat das Ostufer ausgewählt. Auf einer für den Autoverkehr gesperrten Straße radelten wir am Starnberger See entlang vorbei an hochherrschaftlichen Häusern und Villen, Bauernhäusern und kleinen Schlösser (Kein Neid!). Zur besseren Erklärung hier einen Ausschnitt aus der Süddeutschen. „Für welche Seite des Starnberger Sees man sich entscheidet, gleicht einem Glaubensbekenntnis: Am Westufer sind die Porsche Cabrios zu Hause und die Goldbestände werden gern schon an der Gartenpforte präsentiert. Am Ostufer wohnen die Autoren, Fotografen und Filmproduzenten, getarnt als Geländewagenfahrer, die in renovierten Bauernhöfen mit Kunstwerken an den Wänden wohnen. Autos sind hier nur mit Anliegerausweis erlaubt, es sei denn, man gönnt sich ein Strafticket für 15 Euro. Am besten radelt man also am Ostuferweg entlang“ (Quelle: SZ-Magazin).


In der Gemeinde Berg führte der Weg durch den Schlosspark. Dieses Schloss nutzten die bayrischen Monarchen Max II und auch sein Sohn der Märchenkönig Ludwig II (Dr Kini) bevorzugt als Sommerresidenz. In diesem Schlosspark liegt auch die König Ludwig II Gedächtniskapelle.
Nach einem viel zu kurzen Leben, das stets der schönen Muse zugetan war, verstarb der Märchenkönig am 13. Juni 1886 im Alter von 40 Jahren unter mysteriösen Umständen vor den Toren Bergs im Starnberger See. In Erinnerung an König Ludwig II ließ Prinzregent Luitpold zehn Jahre nach den unglücklichen Ereignissen in Höhe der Todesstelle eine Kapelle errichten. Wir radelten nach einer Besichtigung der Todesstelle und der Kapelle weiter in Richtung Seeshaupt St. Heinrich. Vorher gab es einen Zwischenstopp zur Stärkung beim Hoffischer Sebald, eine Fischerei die seit 1850 in Ammerland ansässig ist. Weil seine Saiblinge und Renken immer beliebter wurden, hat er Biertische unter die Obstbäume gestellt. Am Westufer wäre daraus längst so was wie das Sansibar auf Sylt geworden. Seinem vorauseilenden guten Ruf wurde der Fischer gerecht, uns Ausgleichssportlern hat es gemundet.

In St. Heinrich verließen wir den Starnberger See und fuhren durch bayrische Landschaften wie im Bilderbuch. In Faistenberg besichtigten wir durch einmaliges Umrunden ein Gehöft und begaben uns dann auf einen kleinen MTB-Trial hinunter nach Promberg. Lockere Schutzbleche und die Dritten haben kräftig geklappert. Ein herannahendes Unwetter zwang uns zu einer (ungeplanten) Zwischenrast im Gasthaus Hoisl-Bräu. Genützt hat es nichts, der Wettergott war an diesem Nachmittag dem Ausgleichssport nicht wohlgesonnen. Wir fuhren bei heftigstem Platzregen weiter. Nach gefühlten 10 sec. war alles trotz bester Regenkleidung total durchnässt. Den Reigen der Pannen führte dann Wolfgang mit einem Plattfuß in Höhe Achmühl an. Über Bad Heilbrunn nahmen wir die letzte Etappe nach Bad Tölz an der Isar in Angriff. Bad Tölz ist eine wunderbare Stadt mit bayrischem Flair. Die Marktstraße wird von Kennern als „der schönste Festsaal des Oberlandes“ gerühmt. Anfang des letzten Jahrhunderts wurden die Häuser dort von neugotischen Einflüssen befreit und dem alpenländischen Stil mit neuen Giebelfronten angepasst. Die Fassaden der großen Giebelhäuser aus dem 18. Jahrhundert, die den oberbairischen Bauernhäusern nachempfunden sind, wurden vielfach mit Lüftlmalerei versehen. Wir quartierten uns für die folgenden zwei Nächte im Hotel Tölzer Hof ein und sorgten zuallererst einmal für trockene Kleidung. Die Tagesetappe betrug 62 km.

Am darauffolgenden Samstag ging es nach dem Frühstücksbüffet durch die Marktstraße von Bad Tölz auf den Weg in Richtung Tölzer Hinterland. Auf dem Programm stand eine ruhige Tagesetappe hinüber zum Tegernsee mit einmaliger Umrundung und wieder zurück. Aufgrund der unsicheren Wetterlage sparten wir uns den kleinen Abstecher zum Kirchsee und dem Kloster Reutberg ein. Durch typische oberbayrische Dörfer radelten wir hinunter nach Gmund am Tegernsee. Die Ferienregion Tegernsee zählt zu den renommiertesten Erholungsgebieten in Deutschland. Herrlich klares Seewasser mit seiner faszinierenden Bergwelt hätte auch uns zum Baden eingeladen wenn die Außentemperaturen nicht so weit unter 20° C gelegen wären. Wir umrundeten den Tegernsee mit den bekannten Orten Tegernsee – Rottach-Egern und Bad Wiessee. In Tegernsee ging es zur Mittagsrast in das Herzogliche Bräustüberl Tegernsee. Ab Rottach-Egern fuhren wir entlang der Rottach in Richtung Osten, hinein in Richtung Enterrottach und wieder zurück. Es machte einfach Spaß durch diese wildromantische Landschaft zu radeln.

Weiter entlang des Westufers führte der Weg nach Bad Wiessee, dort mussten wir mal wieder (das wievielte mal?) vor einer heranziehenden Wetterfront flüchten und verbanden den Zwangsstopp mit einem warmen Cappuccino. Über eine moderate Steigung führte der Weg vorbei am Tegernsee Golfclub und nach wenigen Kilometern über eine mörderisch heftige Steigung, (knappe 80hm) auf Kopfsteinpflaster zum Golfclub Margarethenhof. Durch die nicht gerade vorbildliche Ausschilderung der Strecke, wir befanden uns auf dem Bodensee – Königsee Radweg, haben wir denselben verloren. Kurzzeitig ging es über Schotter und Wurzeln (unsere Kameraden vom Radsport hätten sich gefreut), auf einem MTB-Trial weiter durch Wälder und Wiesen. Ab Reichersbeuern war der Tourenradweg wieder das was er versprach. Greiling war erreicht, weiter im Westen war schon Bad Tölz zu sehen. Mitten in der Stadt begann es zu regnen und wir legten die letzten zwei Kilometer quasi als Zieleinlauf zurück um wenigstens einmal trocken im Hotel anzukommen. Streckenlänge an diesem Tag ca. 73,5 km.

Am Sonntag hieß es, fertigmachen zum Aufbruch. Über den Isartalradweg fuhren wir bis in die Münchner Innenstadt. Ab Bad Tölz ist die Isar angestaut und nennt sich „Isarstausee Bad Tölz“. Der Radweg führt zunächst am Wasser entlang umfährt dann längs der Straße das Wehr des Kraftwerkes.
Der Isarradweg zweigt dann nach links auf die Landstraße in Richtung „Rothenrain“ ab.

Die Straße führte durch ein Waldgebiet über einen Hügel und erreicht dann bergab ein sanftes Tal. Ab Geretsried führte der Radweg dann wieder an der Isar entlang und war einfach und ruhig zu befahren. Wolfratshausen haben wir nach einer kurzen Rast schnell hinter uns gelassen und stießen im Mühltal bei Straßlach auf die längste Floßrutsche Europas. Die Floßrutsche hat eine Gesamtläge von ca. 345 m und überwindet dabei
einen Höhenunterschied von 18 m. Wir konnten leider nur noch ein Floß von hinten in die Rutsche einfahren sehen, die anderen Flößer nahmen gerade ihr Mittagsmahl vor dem spritzigen Erlebnis der Rutsche ein. Grünwald war schnell erreicht und der Radweg führte rechts der Isar durch die herrlichen Isarauen. Am Deutschen Museum verließen wir den Isartalweg und fuhren zu unserem Ziel dem Hofbräuhaus um das Abschlussessen zu genießen. Unser Bus wartete am Chinesischen Turm im Englischen Garten auf uns. Nach der Stärkung fuhren wir quer durch die Münchner Innenstadt, vorbei am Nationaltheater, dem Agyptischen Museum, der Staatskanzlei und dem Eiskanal hinein in den Englischen Garten. Die Räder waren schnell verladen und wir konnten auf der Heimfahrt nach Berkheim noch ein köstliches Vesper genießen.
Der letzte Tag wurde mit 69 km verbucht.

 

Pannenstatistik (dieses Jahr etwas heftig):

  • 2 platte Reifen
  • 2 abgesprungene Ketten
  • 3 mal Schutzblech verloren und wiedergefunden
  • 1 Rücklicht hat sich in den Speichen verfangen
  • 1 Radständer verloren
  • 1 Pedal hat sich aus der Tretkurbel gelöst (Gottseidank erst kurz vor München)
  • 1 Lenkerlager musste nachgezogen werden

Danke von uns allen an Günne für die Planung und Leitung der Radausfahrt und an Dieter für seine schnellen Technikeinsätze. Uns hat es sehr gut gefallen.

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